Das Führen eines Krankenhaus-MVZ gleicht einem Blindflug im dichten Nebel. Die Sicht ist stark begrenzt, man muss ständig mit Überraschungen rechnen und eine Orientierung ist nur möglich mithilfe von Bordinstrumenten und Funkkontakt. Wohl dem also, der über gute „Bordinstrumente“ und einen gut frequentieren „Funkkanal“ verfügt.
Die Mitglieder des Statis e.V. haben sich die benötigen Hilfsmittel selbst geschaffen. Der aktuelle Betriebsvergleich „Krankenhaus-MVZ 2015“ weist eine bundesweit wohl einzigartige Besonderheit auf: Wichtige Betriebs-Kennzahlen liegen erstmals differenziert nach medizinischer Fachgruppe vor. Zugrunde lag die Erkenntnis, dass Angaben zu Honorar-Einnahmen, Gehaltshöhen, Personal-Schlüsseln und Abrechnungsprofilen nur eine eingeschränkte Aussagekraft haben, wenn sie auf Unternehmensebene erhoben werden. Oft hieß es bei der Interpretation von Kennzahlen dann: „Das ist bei unserer speziellen Konstellation aber anders, weil…“.
Die nunmehr beim Statis e.V. vorliegenden hoch-spezifischen Vergleichszahlen stammen ausschließlich von Krankenhaus-MVZ und liegen für über 20 verschiedene Fachgruppen differenziert vor. So werden bspw. auf einer chirurgischen Zulassung in Krankenhaus-MVZ durchschnittlich knapp € 234.700 pro Jahr an Einnahmen generiert. Dieser Wert liegt um rund 35% unter dem Durchschnittswert niedergelassener Chirurgen, da das chirurgische Leistungsspektrum in Krankenhaus-MVZ häufig deutlich eingeschränkt ist. Folgerichtig wird mit durchschnittlich 2,3 MFA-Stellen/Chirurg in Klinik-MVZ rund 15% weniger an nicht-ärztlichem Personal vorgehalten, als in den Praxen niedergelassener Chirurgen. Das durchschnittliche Brutto-Fixgehalt für Chirurgen liegt in Krankenhaus-MVZ nach Angaben des Statis e.V. bei gut € 119.960 pro Jahr (zzgl. Sozialabgaben). Etwa 55% der mit einem chirurgischen Sitz erzielten Einnahmen wenden Klinik-MVZ insgesamt für die Kosten des ärztlichen Dienstes auf.
Mit guten Vergleichs-Kennzahlen und einer funktionierenden internen Datenerhebung verfügt ein MVZ-Controlling über die notwendigen „Bordinstrumente“, um im Nebel des ambulanten Gesundheitswesens die eigene Position zuverlässig zu bestimmen. Doch bekanntlich sind wirtschaftliche oder organisatorische Schwächen und Problemstellen im MVZ nach ihrer Identifikation (bspw. mithilfe von Vergleichszahlen) noch längst nicht behoben. Die alte Weisheit „Problem erkannt – Problem gebannt!“ greift im Krankenhaus-MVZ häufig viel zu kurz, so dass einzelne Krankenhaus-MVZ Verluste im 6-stelligen €-Bereich (Betriebsvergleich 2015 des Statis e.V.) ausweisen.
Deshalb sollte sich jedes Krankenhaus-MVZ Zugriff auf aussagekräftige Vergleichszahlen und ein aktives Praktiker-Netzwerk verschaffen. Beides finden Sie im Statis e.V. Sprechen Sie uns bei Interesse an einer Mitgliedschaft gerne an (Geschäftsstelle: 02 21 – 139 836-54).